Augen von der Farbe eines schmutzigen Sees, in den ich mich stürzen möchte. Und weil die Sonnenstrahlen so spielerisch leicht in diesem schmutzigen Grau schimmerten, sprang ich hinein - mit allem, was ich am Leib trug. Das war vor fast einem Jahr, als ich zum ersten Mal mit ihm sprach. Bei jedem Gespräch seither versuche ich verzweifelt aufzutauchen aus diesem Grau, schwimme mit großen Stößen Richtung Wasseroberfläche, sehe schon die Sonnenstrahlen, und doch will es mir nicht gelingen. Erst wenn die Tür zu seiner Wohnung sich schließt, stehe ich pitschnass im Treppenhaus, sortiere meine Sinne und steige zitternd die Stufen zu meiner Wohnung hinauf. Dort sehne ich mich dann nach der nächsten Begegnung, bei der mein Hirn sich ganz sicher wieder in Götterspeise verwandelt.
m.mad - 12. Apr, 10:27
Weltumarmungsgelüste, in Ermangelung deiner physikalischen Präsenz. Das Gefühl, gar nicht alles fassen zu können und gleichzeitig vor Glück alles zu erdrücken. Das lösen ein paar Worte von dir aus, geschrieben nur, nicht einmal gesprochen. Da ist nicht mal eine Stimme, die sich in meinen Gehörgang schmiegt. Nur Buchstaben, aber von solcher Intensität, dass sie meine Seele streicheln, meine Wange liebkosen, die feinen Härchen in meinem Nacken aufstellen, und dieses wohlig-warme Kribbeln ums Herz herum bis in den Bauch und wieder zurück auslösen. Es sind immer wieder Kleinigkeiten, Buchstabenhappen, die du mir zuwirfst. Ich möchte mich baden in diesen Gedanken, sie wie eine Lotion auftragen, mich damit bepudern und einparfümieren. Denn bestimmt schimmerte meine Aura dann ganz exquisit. In der grauen Welt wüsste dann jeder, dass ich der glücklichste Mensch weit und breit bin. Dank deiner wunderbaren Worte.
m.mad - 12. Apr, 08:24