Back to normal
Und irgendwann stehst du morgens einfach auf und spürst den Boden unter den Füßen wieder. Du gehst ans Hochregallager im Abstellraum deiner Emotionen, um die Surrealien fürs Frühstück auszuwählen und findest nur Konzentrate. Aber das macht nichts, weil die Verdauung wieder funktioniert und die positiven Emotionen in Brusthöhe stehen. Das Konzentrat macht zwar, dass es manchmal in der Brust zuckt, der Atem kurz stockt oder die Tränenkanäle leicht kitzeln, aber dann atmest du tief ein und aus und weißt, dass es wieder geht. Da ist wieder das leise Rauschen der Erdrotation, das du so lange nicht mehr wahrgenommen hast. Da ist Wind und Sonne und warmer Sommerregen. Da ist Vogelgezwitscher und sattes Grün. Und dann ist da noch etwas, das weit aus der Vergangenheit zu kommen scheint, denn du erinnerst dich: Nähe, Geborgenheit, Urvertrauen. Aber es ist etwas Neues. Es kommt aus dem Jetzt und hält dich fest und warm. Und du spürst endlich wieder die eigene Mitte.
m.mad - 25. Jun, 15:21